Ausgabe Mai 2021
Für Menschen, die zufällig vorbei laufen, wenn wir unsere Treffen abhalten, sieht alles so einfach aus.
Da werden Lebensmittel ausgegeben, daneben gibt es Kleidung und ein Foottruck steht auch noch auf dem Platz.
Einer unserer Securitys hat sich mit einem Arbeitskollegen über seine Arbeit in unserem Verein unterhalten und bekam die Aussage: "Mir wäre das zu blöd, einmal im Monat einen ganzen Samstag für so etwas zu opfern".
Diese Aussage gibt einem wirklich zu denken, denn sie spiegelt leider das wider, was in unserer Gesellschaft verloren gegangen ist:
Werte wie Hilfsbereitschaft, Mitgefühl und Nächstenliebe.
Wieso gibt es Menschen, die ehrenamtlich ihre Zeit verschenken, um anderen Menschen zu helfen?
Was bewegt diese Menschen zu solch einem Handeln? Es wäre doch viel bequemer, zuhause auf dem Sofa zu liegen und durch das Fenster dem Regen zuzusehen und nicht im strömenden Regen zu stehen und nass zu werde, um anderen Menschen zu helfen.
Auf diese Fragen gibt es sehr viele Antworten. Und egal, welche Antwort man auch bekommt, es geht um das geneinsame Ziel:
Anderen Menschen, denen es bei weitem nicht so gut geht, selbstlos zu helfen.
Auch für die Menschen, die jeden Monat zu unserer Ausgabe kommen, ist es nicht einfach, sich stundenlang anzustellen für eine Tüte Lebensmittel, eventuell ein paar Klamotten und ein warmes Essen,.
Für viele dieser Menschen ist es schon fast lebensnotwendig, sich bei uns oder anderen Organisationen zu versorgen, da es ansonsten nicht mehr zum Leben reichen würde.
DIe "Bezahlung" für unsere ehrenamtliche Tätigkeit ist in vielen Fällen ein wirklich von Herzen kommendes "Danke schön".
Und das reicht völlig aus.
In unserem Verein selbst ist bei den aktiven Helfern alles vertreten: Von Menschen, die selbst hilfsbedürftig sind, von Frührentnern über Arbeiter, Angestellte, Firmeniinhabern oder Doktoren.
Doch bei unseren Treffen gibt es keine Unterschiede. Jeder leistet seinen Beitrag, um jedes Treffen zu einem Erfolg werden zu lassen. Es gibt niemanden, der der Meinung wäre, er ist wichtiger als andere oder habe Privilegien, weil er ein paar Stunden mehr für den Verein leistet.
Jede Ausgabe und die Stunden, die von unseren Mitgliedern dafür erbracht werden, ist nur die Spitze des Eisbergs.
Man kann es schon mit den Abläufen einer Firma vergleichen.
Spenden müssen verwaltet werden, die Logistik geplant, Lebensmittel eingekauft, Kleidung gesichtet, sortiert und verpackt, die Anhänger beladen, die Helfer für die verschiedenen Ausgabestellen eingeplant und alle Abläufe koordiniert werden. Vom Verwaltungsaufwand des Vereins einmal ganz abgesehen.
Ohne Kooperationen wie z.B. dem Frankenexpress, der uns nicht nur Lagerplatz zur Verfügung stellt, sondern auch die Anlieferung zum Treffen für uns zum Teil übernimmt, wäre es für uns erheblich schwieriger.
WIr bekamen eine ganze Palette BiFi - gesponsort von der Firma Jack Links und eine Palette mit Lebensmittel, die wir über die Firma Postenhandel-Nord bezogen haben, direkt zum Treffen geliefert.
Aber auch unsere Helfer sind fleissig und haben ihre Autos oder auch Anhänger voll mit Kleidung und Lebensmitteln, wenn sie zur monatlichen Ausgabe kommen. Zu diesem Zweck haben wir einen zweiten Anhänger für die Kleiderausgabe gekauft, um den Mädels der Kleiderausgabe die Arbeit in Zukunft etwas zu erleichtern. |
Wenn man sich die Menge an Lebensmitteln und Kleidung anschaut, die wir jeden Monat ausgeben, kann man sich vielleicht vorstellen, welch eine logistische Leistung alleine dafür vonnöten ist.
Solche überragenden Leistungen kann niemand alleine vollbringen.
Das schafft man nur mit einem so tollen Team wie unseren aktiven Mitgliedern. Denn für viele ist es kein Verein. Es ist Familie. Menschen, die sich blind auf andere verlassen können und füreinander einstehen mit dem selben Ziel. Gemeinsam, Hand in Hand, können wir uns wirklich jeder Herausforderung stellen.
Aber das alles wäre ohne die ganzen Sponsoren nicht möglich. Es sind die Spenden, egal in welcher Form, ob Sach- oder Geldspenden, die es uns erst möglich machen, jeden Monat zwischen 150 und 300 Menschen zu versorgen.
Es kommt auch nicht darauf an, wieviel jemand spendet. Das einzige, was zählt, ist der Zweck des Ganzen. Jede Spende zählt und ist wichtig. Die Spende einer Privatperson, die nur ein paar Lebensmittel und Hygieneartikel zur Ausgabe bringt, ist genau so wichtig wie eine ganze Palette voller BiFi.
Dank der Geldspenden ist es uns auch möglich, jeden Monat ein warmes Essen ausgeben zu können, dass von unserem Peter, dem Schweinemann, zubereitet wird.
Aber es gibt nicht nur Sau vom Grill. Bei weitem gefehlt. Diesen Monat gab es zum Beispiel Tortellini mit Sahne-Schinken-Soße togo. Und auch in den nächsten Monaten bis zum Ende des Jahres wird es jeden Monat ein wechselndes Gericht geben.
Vielen Dank an dieser Stelle an alle Sponsoren, Spender und aktiven Helfer vim Namen der Vorstandschaft der Heinzelmännchen für OHA e.V.
Zum Abschluss ein persönliches Nachwort von unserem 1. Vorstand und Leiter der Security:
Wir dürfen ja nur das Essen togo ausgeben, da die Hilfsbedürfigen und Obdachlosen, nachdem sie an allen Stationen von uns versorgt worden sind, den Platz wieder verlassen müssen.
Als ich eine ältere Dame darauf hingewiesen habe, die abseits saß und begonnen hatte, ihre Tortellini zu essen, bekam ich folgendes zu hören: "Es tut mir leid. Normalerweise nehme ich das Essen ja auch immer mit, aber ich hatte so viel Hunger, weil ich seit Tagen nichts mehr Vernünftiges zu Essen hatte, da konnte ich einfach nicht widerstehen".
Wenn jemand so etwas hört und sich dann immer noch fragt, warum wir das jeden Monat machen, dann sollte dieser Jemand einmal überlegen, was er machen würde, wenn er selbst in solch eine Situation kommt.