On Tour am 13.02.2022
Liebe Freunde der Heinzelmännchen für OHA e.V.
auch für den Bereich OnTour sind wir immer auf Spenden angewiesen. Wenn ihr uns etwas spenden wollt, so schaut bitte auf unsere Spendenseite.
Eine große Hilfe ist es auch, wenn ihr unsere Beiträge auf Facebook oder Instagram teilt.
Nun ein kleines Vorwort, bevor wir zu dem Bericht von unserem Daniel kommen.
Für jemanden, der noch nie bei On Tour oder einer unseren Ausgaben dabei war, ist es schwer, da irgendwelche Unterschiede zu erkennen. Es werden halt Menschen versorgt.
So könnte man es ganz einfach ausdrücken, aber dem ist nicht so.
On Tour ist um ein Vielfaches emotionaler als unsere Ausgaben. Bei On Tour werden um die 30 Obdachlose mit allem Nötigen versorgt, bei den Ausgaben hatten wir schon 300 Menschen.
Bei den Ausgaben bleibt leider zu wenig Zeit, um sich wirklich einmal mit den Hilfsbedürftigen unterhalten zu können. da die Regeln für so eine Ausgabe in Zeiten von Corona nicht viel Spielraum lassen.
Aber nun zu dem Bericht von unserem Daniel:
Hallo Ihr Lieben,
Hier der Bericht zu einer etwas "anderen" Tour.
Am Sonntag, 13.02.22, haben wir uns um 14 Uhr wie immer am Parkhaus getroffen.
Wir hatten drei gut gefüllte Bollerwagen und einen Kosmetik-Trolley dabei.
Das Besondere an dieser Tour war aber, dass wir zum einen unsere neuen Westen präsentieren konnten und zum anderen begleitete uns diesmal ein Team des BR Fernsehens.
Wir sind unseren üblichen Weg Richtung Museumsbrücke gestartet. aber diesmal nicht durchs Parkhaus, sondern obenrum über die Insel Schütt.
Der Wettergott war uns hold und es war ein strahlend schöner Nachmittag. Darum waren auch sehr viele Spaziergänger unterwegs, die natürlich schauten, wer da von Mikrofon und Kamera begleitet wird.
Unseren ersten Schützling trafen wir am U-Bahn Abgang Lorenzkirche an. Er war im ersten Moment sehr erschrocken wegen der Kamera. Wir haben ihm dann erklärt um was es geht und da war er relativ beruhigt.
Er wurde von uns natürlich mit Essen, Kosmetik und einem Heißgetränk versorgt.
Im Hintergrund spürten wir immer die neugierigen Blicke der Passanten.
Ich möchte hier auch anmerken, dass all unsere Schützlinge vorher gefragt wurden, ob sie gefilmt werden dürfen. Und es wurde uns zugesichert, dass ihre Gesichter auch in dem Beitrag unkenntlich gemacht werden.
Nachdem Daggi erzählte, dass rund um die Lorenzkirche neuerdings auch Obdachlose sind, entschlossen wir uns, die Kirche zu umrunden.
Und es hat sich rentiert.
An der Sparkasse trafen wir auf zwei Frauen, die es sich auf einem Heizungsschacht "gemütlich" gemacht hatten. Nachdem wir uns genähert hatten, stellten wir fest, dass wir die beiden bereits schon länger kennen.
Es waren zwei polnische Frauen, die sehr gut mit unserem Konstantin befreundet waren. Es ergab sich ein sehr nettes Gespräch und wir haben auch viel gelacht. Auch sie wurden natürlich mit dem Nötigsten versorgt. Und gerade bei den Damen konnten wir feststellen, wie eine Frau sich über ein einziges Deo freuen kann, was für unsereins selbstverständlich ist.
Etwas weiter entfernt trafen wir dann auf Frank, den wir schon länger kennen. Normalerweise hat er seinen Platz an der Galeria Kaufhof. Aber dort wird er seit einiger Zeit immer wieder vertrieben. Auch das ist leider unsere Gesellschaft. Wenn ein Obdachloser vor einem Kaufhaus sitzt, muss er weg. Egal wohin, aber Hauptsache aus dem Blickfeld der zahlenden Kundschaft.
Wir haben unsere Tour dann Richtung Bahnhof fortgesetzt. Und wie immer hat der Buschfunk tadellos funktioniert und wir trafen auf dem Weg dorthin viele unsere Schützlinge an.
Am Bahnhof trafen wir wieder auf unsere bekannte Gruppe von Punks. Auch diese wurden versorgt und es ergab sich ein schönes Gespräch.
Nachdem das Fernsehteam sich verabschiedet hatte, begaben wir uns noch in die Königstorpassage, wo es zu einem sehr emotionalen Moment kam.
Ein polnischer Schützling hatte uns angesprochen und um etwas Essen gebeten. Von der Statur her ein Kerl wie ein Bär. Als er dann seine Tüte und einen Kaffee bekommen hatte, fing dieser starke Mann plötzlich an, hemmungslos zu weinen.
Im ersten Moment waren wir etwas geschockt und die Neulinge in unserem Team hatten alle Tränen in den Augen.
Ich bin dann einfach zu Ihm hin und hab Ihn in den Arm genommen.
Man hat gespürt, wie gut es ihm getan hat. Er hat sich dann mit Händen und Füßen tausendmal bedankt.
Dieses Erlebnis hat mir mal wieder gezeigt, wie notwendig es ist, dass wir diese Touren machen.
Einfach da sein für die Schwächsten der Gesellschaft. Ihnen zeigen, dass sie nicht allein sind.
Das Fazit dieser Tour, es war sehr spannend mit dem Fernsehteam, es war eine sehr lustige Tour, aber zum Ende hin auch wieder sehr emotional.
Ich bin jedesmal froh, dass ich so tolle Mitstreiter auf den Touren habe.
Wir fangen uns nach solchen Situationen wie im Bahnhof dann immer gegenseitig auf.
Danke, Danke, Danke für alle, die da immer wieder mitlaufen.
Noch zwei Kommentare zu den Bildern.
Auf Bild 1 sieht man die Gruppe, die auf Tour war.
Und auf Bild 2 unsere schönen, auffallenden Westen mit dem Logo der Heinzelmännchen.
Auf diesem Weg auch einen lieben Dank an Vera Back, die uns diese Aufnäher so toll auf unseren Westen angebracht hat.
In diesem Sinne...nach der Tour ist vor der Tour.
Und so freu ich mich schon wieder auf unsere nächste Tour.
Bis dahin liebe Grüße an alle Mitstreiter und Leser....euer Daniel.